KI hat nicht nur unsere Leben beeinflusst sondern auch unsere Umwelt
Künstliche Intelligenz (KI) hat unser Leben einfacher gemacht. Sie hilft uns, Probleme zu lösen, kreative Ideen umzusetzen und macht vieles schneller und effizienter. Doch was oft übersehen wird, ist der massive Schaden, den KI unserer Umwelt zufügt. Hinter den beeindruckenden Fähigkeiten steckt eine Technologie, die riesige Mengen an Energie, Wasser und Ressourcen frisst – mit schwerwiegenden Folgen für unseren Planet.
Der Einsatz von KI hat folgende Auswirkungen auf unsere Umwelt:
- Kohlenstoffemissionen
- Energieverbrauch
- Wasserverbrauch
- Elektronikschrott
Emissionen: Der unsichtbare Fußabdruck
Das Training von KI-Modellen ist eine Umweltbelastung, die man leicht unterschätzt. Ein einziges großes Modell wie GPT-4 verursacht Emissionen, die den CO₂-Ausstoß von fünf Autos über deren gesamte Lebensdauer übersteigen. Für GPT-4 waren das geschätzt 12.000 bis 15.000 Tonnen CO₂.
Das Problem verschärft sich, je mehr KI zum Einsatz kommt. Der Strombedarf für die Entwicklung und den Betrieb dieser Systeme ist enorm und wächst rasant. Bis 2027 könnte KI jährlich 134 Terawattstunden Strom benötigen – das entspricht 0,5 % des weltweiten Energieverbrauchs. Rechenzentren, die diese Systeme betreiben, werden damit zu einem der größten Energieverbraucher unserer Zeit.
Energieverbrauch ohne Grenzen
Der Energiebedarf von KI explodiert regelrecht. Jede neue Generation von KI-Modellen benötigt deutlich mehr Rechenleistung – und damit auch mehr Strom. Während das Training von GPT-3 etwa 1.300 Megawattstunden Strom benötigte (genug, um 130 Deutsche Haushalte ein Jahr lang zu versorgen), dürfte der Energieverbrauch von GPT-4 etwa 50-mal höher liegen.
Rechenzentren, die KI-Modelle betreiben, verbrauchen bereits 1–2 % des globalen Stroms. Bis 2030 könnten es 3–4 % werden. Eine einzelne Anfrage bei einem KI-System wie ChatGPT benötigt fast zehnmal so viel Energie wie eine Google-Suche. Das mag für den Einzelnen nicht viel erscheinen, aber bei Millionen von Abfragen summiert sich das zu einer gigantischen Belastung für die Umwelt.
Wasserverbrauch
KI verschlingt nicht nur Energie, sondern auch enorme Mengen an Wasser. Rechenzentren müssen gekühlt werden, damit die leistungsstarken Server nicht überhitzen. Der Wasserverbrauch dabei ist gewaltig. Schon eine einfache Unterhaltung mit ChatGPT (10–50 Fragen) kann bis zu 500 Milliliter Frischwasser kosten.
Weltweit steigt der Wasserverbrauch durch KI rapide an. Bis 2027 könnte die KI-Technologie 4,2 bis 6,6 Milliarden Kubikmeter Wasser verbrauchen – mehr als die jährliche Wasserentnahme eines Landes wie Dänemark. Dieser unersättliche Wasserhunger belastet nicht nur die Umwelt, sondern auch die betroffenen Regionen, die oft ohnehin schon unter Wassermangel leiden.
Elektroschrott: Ein wachsendes Problem
Der technologische Fortschritt in der KI bringt einen riesigen Berg an Elektroschrott mit sich. Um immer leistungsfähigere KI-Modelle zu betreiben, müssen Unternehmen ihre Hardware ständig aufrüsten. Alte Geräte landen auf dem Müll – oft ohne verantwortungsvolle Entsorgung.
Schon jetzt produziert die Welt 65 Millionen Tonnen Elektroschrott pro Jahr. Experten gehen davon aus, dass sich diese Menge bis 2030 verdoppeln könnte, wenn die derzeitigen Trends anhalten. Die Recyclingraten sind dabei erschreckend niedrig: Nur 22 % des Elektroschrotts werden wiederverwertet. Der Rest verschwindet auf Deponien oder wird unter gesundheitsschädlichen Bedingungen entsorgt.
Chancen nutzen, Risiken minimieren
Künstliche Intelligenz (KI) ist nicht nur eine Belastung, sondern bietet auch Lösungen, um die Umwelt zu schützen und nachhaltiger zu wirtschaften. Sie kann Energieverschwendung minimieren, erneuerbare Energien optimieren und effizientere Systeme schaffen. Beispiele wie Google DeepMind, das den Energieverbrauch von Rechenzentren senkte, oder KI-gesteuerte Windturbinen von GE Renewable Energy zeigen das enorme Potenzial dieser Technologie.
Um die positiven Effekte von KI zu verstärken, können nachhaltige Ansätze verfolgt werden, wie energieeffiziente Algorithmen, der Betrieb mit erneuerbaren Energien und die Förderung einer Kreislaufwirtschaft. So lassen sich der ökologische Fußabdruck reduzieren und globale Herausforderungen wie der Klimawandel effektiver bewältigen.
Dabei spielen folgenden Faktoren eine zentrale Rolle:
- Grüne KI: Entwicklung energieeffizienter Technologien, um den Energieverbrauch von KI-Systemen zu minimieren.
- Erneuerbare Energien: Betrieb der KI-Infrastruktur mit sauberen Energiequellen wie Solar- oder Windenergie.
- Kreislaufwirtschaft: Gestaltung langlebiger und wiederverwertbarer KI-Systeme zur Vermeidung von Ressourcenverschwendung.
- Ethische Richtlinien: Förderung der nachhaltigen Entwicklung und des verantwortungsvollen Einsatzes von KI.
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Kooperation zwischen Experten aus verschiedenen Bereichen, um innovative Lösungen zu entwickeln.
Die Rolle der KI für ökologische Nachhaltigkeit bleibt komplex. Durch gezielte Maßnahmen kann sie jedoch zu einem kraftvollen Werkzeug für den Schutz des Planeten werden. Herausforderungen müssen angegangen und Chancen gezielt genutzt werden, um eine Zukunft zu gestalten, in der KI ein leistungsfähiges Werkzeug für die Gesundheit des Planeten wird.
Fazit
Künstliche Intelligenz ist ein Werkzeug mit enormem Potenzial – sowohl für die Lösung globaler Probleme als auch für die Verbesserung von Effizienz und Nachhaltigkeit. Doch ihr ökologischer Preis darf nicht unterschätzt werden. Es liegt an uns, die Chancen dieser Technologie gezielt zu nutzen und die Risiken durch Innovation und klare Nachhaltigkeitsstrategien zu minimieren.
Durch bewusste Entscheidungen und interdisziplinäre Zusammenarbeit können wir sicherstellen, dass KI nicht nur unser Leben erleichtert, sondern auch zum Schutz unseres Planeten beiträgt. Die Balance zwischen Fortschritt und Verantwortung ist der Schlüssel zu einer umweltfreundlicheren Zukunft.
Quellen:
https://www.greenmatch.co.uk/blog/is-artificial-intelligence-bad-for-the-environment