Bambus: Nicht nur eine Trendpflanze
Bambus ist nicht nur eine faszinierende Pflanze, sondern auch eine beliebte Wahl bei der Begrünung des Eigenheims. Die Pflanze verschönert und belebt sowohl die Inneneinrichtung als auch den Garten. Das immergrüne Supergras beeindruckt nicht nur durch seine robuste Schönheit, sondern auch durch seine Vielseitigkeit und Nachhaltigkeit. Richtig gepflegt bleibt Bambus das ganze Jahr über grün und vital. Darüber hinaus sagt man der Pflanze nach, dass sie laut der chinesischen Feng-Shui-Philosophie Wohlstand, Gesundheit und Glück bringt, Umstände, zu denen wir nicht nein sagen. Bambus hat sogar eine natürliche Kühlfunktion und kann die Umgebungstemperatur spürbar senken – ein echter Vorteil in Zeiten zunehmender Hitzewellen im Rahmen des Klimawandels. Studien zeigen, dass Bambus die Temperatur in seiner direkten Umgebung um bis zu acht Grad reduzieren kann.
Mit seinen klimafreundlichen Eigenschaften und dem Ruf, negative Energien zu neutralisieren, ist Bambus ein idealer Begleiter für Haus und Garten. Doch wie pflanzt und pflegt man Bambus am besten? Mit der richtigen Vorbereitung ist die Bambuspflanzenpflege weniger kompliziert, als viele glauben.
Wie pflanze ich meinen Bambus an?
Es gibt insgesamt über 1.000 verschiedenen Bambusarten in allen verschiedenen Größen – von filigranen Zwergbambussen bis hin zu beeindruckenden Riesenexemplaren, die ganze Wälder formen können. Ob du deinen Bambus im Garten oder als Zimmerpflanze halten möchtest, hängt stark von der gewählten Art und deinem Standort ab. Auch die Pflege lässt sich in Außen- und Innenbambus unterscheiden. Eine sorgfältige Planung ist entscheidend, um den Bambus optimal zu pflanzen und langfristig gesund zu halten.
Bambus im Garten pflanzen
Die beste Zeit, Bambus im Garten zu pflanzen, liegt zwischen dem frühen Frühjahr und dem Herbstbeginn. Wähle einen Standort mit durchlässigem Boden, um Staunässe zu vermeiden, da nasse Böden die Wurzeln faulen lassen können und die Pflanze stirbt.
So gehst du Schritt für Schritt vor:
- Loch ausheben: Grabe ein Pflanzloch, das mindestens doppelt so groß ist wie der Wurzelballen der Bambuspflanze.
- Wurzelballen vorbereiten: Tauche den Wurzelballen vor dem Einsetzen kurz in Wasser, damit er sich vollsaugen kann.
- Einsetzen und Auffüllen: Setze den Ballen ins Loch und fülle dieses mit einer Mischung aus Gartenerde und organischem Material wie Holzschnitzeln oder Laub auf.
- Gießen: Gieße die Pflanze großzügig, sodass keine Luftblasen um den Wurzelballen verbleiben.
Pflege in den ersten Wochen:
In der ersten Woche benötigt der Bambus täglich Wasser. Danach reicht es aus, ihn abhängig von der Wetterlage alle zwei bis drei Tage zu gießen. Ein schattigerer Standort und eine Mulchschicht helfen dabei, die Feuchtigkeit im Boden länger zu halten.
Mögliche Bambussorten für den Garten sind:
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Fargesia-Arten (Horstbildend, nicht invasiv)
- Geeignet für Hecken oder als Solitärpflanze.
- Beispiele:
- Fargesia murielae ('Umbrella-Bambus')
- Fargesia robusta
- Diese Arten sind winterhart, pflegeleicht und bilden keine Ausläufer (Rhizome).
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Phyllostachys-Arten (Ausläuferbildend)
- Ideal für große Gärten, wenn ein Bambus mit imposanter Höhe gewünscht wird.
- Beispiele:
- Phyllostachys nigra ('Schwarzbambus')
- Phyllostachys aurea ('Goldener Bambus')
- Achtung: Diese Arten bilden stark wachsende Rhizome und benötigen eine Rhizomsperre.
Bambus im Topf pflanzen
Wenn Sie Ihren Bambus in einem Pflanzkübel kultivieren möchten, achten Sie darauf, dass der Kübel groß genug ist und über ein gutes Drainagesystem verfügt.
So klappt’s:
- Drainage anlegen: Legen Sie eine Schicht aus Hydrokügelchen auf den Boden des Kübels, um überschüssiges Wasser aufzunehmen.
- Erde einfüllen: Verwenden Sie hochwertige Blumenerde, die Nährstoffe gut speichert.
- Pflanze einsetzen: Setzen Sie den Wurzelballen in die Erde, lassen Sie ausreichend Platz für das Wachstum.
- Gießen: In den ersten Wochen ist eine regelmäßige und großzügige Bewässerung entscheidend.
Tipp: Wählen Sie für den Topfbambus langsam wachsende Arten wie Fargesia-Arten, die weniger invasiv sind und sich besonders gut für kleinere Räume oder Terrassen eignen.
Mögliche Bambussorten für den Topf sind:
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Fargesia-Arten (Langsam wachsend)
- Besonders geeignet für Töpfe oder kleine Gärten.
- Beispiele:
- Fargesia nitida ('Roter Bambus')
- Fargesia murielae 'Bimbo' (Kompakt wachsend)
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Pleioblastus-Arten (Zwergbambus)
- Ideal für kleinere Töpfe oder Balkone.
- Beispiele:
- Pleioblastus pygmaeus ('Zwergbambus')
- Pleioblastus auricomus (Goldgestreifter Bambus')
Wuchernder vs. Nicht-wuchernder Bambus: Die richtige Wahl treffen
Bevor du dich für eine Bambuspflanze entscheiden, solltest du dich über die Unterschiede zwischen wucherndem und nicht-wucherndem Bambus im Klaren sein. Während Bambus für sein schnelles Wachstum und seine Widerstandsfähigkeit geschätzt wird, kann sein aggressives Wurzelverhalten in manchen Gärten zum Problem werden, deswegen ist es wichtig, sich vorab über die verschiedenen Bambusarten zu informieren.
Nicht-wuchernder Bambus
Nicht-wuchernde Bambusarten wie die oben bereits beschriebenen Fargesia-Arten wachsen horstartig. Neue Triebe bilden sich direkt um den bestehenden Wurzelbereich, was die Pflanze kompakt hält und das Wachstum leicht kontrollierbar macht. Diese Bambusarten eignen sich besonders für kleine Gärten, Balkone oder Topfkulturen.
Wuchernder Bambus
Wuchernde Bambusarten wie Phyllostachys sind für ihre kräftigen unterirdischen Rhizome bekannt. Diese breiten sich schnell horizontal aus und können plötzlich mehrere Meter vom ursprünglichen Standort entfernt neue Sprosse bilden. Ohne Maßnahmen wie eine Rhizomsperre kann dies schnell zu einer „Bambusinvasion“ führen.
Tipp: Wenn Sie wuchernden Bambus pflanzen möchten, verwenden Sie eine Rhizomsperre. Diese wird mindestens 65 cm tief in den Boden eingegraben und begrenzt den Ausbreitungsradius der Wurzeln effektiv.
Bambus im Topf
Für den Anbau in Töpfen ist nicht-wuchernder Bambus wie Fargesia murielae ideal. Diese Arten sind weniger invasiv, wachsen langsamer und verringern das Risiko, dass der Topf durch starke Wurzeln beschädigt wird.
Innen-Bambus: Pflegeleicht und dekorativ
Auch in Innenräumen sorgt Bambus für eine angenehme Atmosphäre. Besonders der Lucky Bamboo (Dracaena sanderiana), eine pflegeleichte Zimmerpflanze, ist beliebt. Diese wird oft als kleine Bündel in Vasen gehalten und bevorzugt stehendes Wasser statt Erde.
Pflegehinweise für Lucky Bamboo
- Standort: Heller Standort ohne direkte Sonne.
- Wasser: Eine Vase mit Wasser befüllen, sodass die Kiesel am Boden leicht bedeckt sind. Das Wasser sollte regelmäßig ausgetauscht, um Fäulnis zu vermeiden. Verwende gefiltertes oder stilles Wasser, um Chlor und Fluorid zu vermeiden.
- Luftfeuchtigkeit: Halte die Luftfeuchtigkeit bei mindestens 50 %, besonders im Winter. Stelle eine Schale mit Wasser auf die Heizung, um trockene Luft auszugleichen.
Gelbe Blätter beim Bambus: Ursachen und Lösungen
Gelbe Blätter an Bambus sind nicht immer ein Grund zur Sorge. Im Herbst wirft Bambus wie viele Pflanzen Blätter ab, um sich auf die Wintersaison vorzubereiten. Dieses natürliche Phänomen tritt häufiger bei älteren Pflanzen auf, hier werden die Blätter zunächst gelb.
Ursachen für gelbe Blätter außerhalb der Herbstzeit
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Staunässe:
Zu viel Wasser kann die empfindlichen Haarwurzeln schädigen. Grabe den Bambus vorsichtig aus, lasse die Wurzeln trocknen und lockere die Erde. -
Nährstoffmangel (Chlorose):
Ein Mangel an Eisen, Magnesium oder Stickstoff kann gelbe Blätter verursachen. Verwende einen speziellen Bambusdünger, um die Pflanze zu stärken. Lasse außerdem abgefallene Bambusblätter liegen – diese wirken als natürlicher Dünger. -
Trockene Luft (Innenräume):
Niedrige Luftfeuchtigkeit kann bei Innen-Bambus gelbe Blätter verursachen. Erhöhe die Luftfeuchtigkeit durch Wasserschalen auf Heizkörpern oder Zimmerbefeuchter. -
Ungesundes Wasser:
Tausche bei Lucky Bamboo regelmäßig das Wasser aus und verwende gefiltertes oder stilles Wasser.
Was tun bei abgestorbenen Trieben?
Wenn einzelne Triebe oder Stängel absterben, dann die betroffenen Stellen mit einer sauberen Schere abschneiden. Dies fördert neues Wachstum und hält die Pflanze gesund.
Wie pflege ich meinen Bambus?
Bambus ist eine unkomplizierte Pflanze, die mit wenig Aufwand gesund und kräftig bleibt. Richtig gepflegt, ist er nicht nur ein echter Hingucker, sondern auch äußerst langlebig. Besonders wichtig sind ausreichendes Gießen, gelegentliches Entfernen abgestorbener Blätter und Halme sowie – falls nötig – ein leichter Rückschnitt. Doch nicht alle Bambusarten haben die gleichen Bedürfnisse. Daher ist es ratsam, sich vorab über die spezifischen Anforderungen der eigenen Pflanze zu informieren.
Wissenswertes zur Bambusblüte
Die Blüte des Bambus ist eine echte Seltenheit. Je nach Art blüht der Bambus nur alle 20 bis 120 Jahre. Wenn es passiert, kann dies die Pflanze stark schwächen, und in vielen Fällen stirbt sie danach ab. Doch keine Sorge: Die Chance, dass Ihr Bambus blüht, ist äußerst gering. Jedoch trifft das nicht auf alle Bambuspflanzen zu, die Fargesien betrifft es aber, was jedoch wie bereits gesagt äußerst selten vorkommt.
Vom Standort her, sollte besonders der Innen-Bambus an hellen Stellen, ohne direkte Sonneneinstrahlung gelagert werden. Im Garten sind die Bambuspflanzen weniger anspruchsvoll, die meisten Arten kommen mit sonnigen, als auch halbschattigen Standorten gut zurecht.
Wasserbedarf: Braucht Bambus viel Wasser?
Bambus ist zwar robust, aber das „Supergras“ hat eine klare Vorliebe: Feuchtigkeit.
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Zeichen von Wassermangel:
Bambus zeigt an, wenn er durstig ist. Die Blätter rollen sich ein, und bei langanhaltender Trockenheit wirft die Pflanze einige Blätter ab, um den Rest mit Feuchtigkeit zu versorgen. -
Regelmäßiges Gießen:
Halte den Boden stets feucht, besonders im Sommer, wenn der Bambus mehr Wasser benötigt. Achte darauf, dass der Boden nicht vollständig austrocknet, da dies zu dauerhaften Schäden führen kann. -
Innen-Bambus:
Für Lucky Bamboo, der in Wasser kultiviert wird, ist regelmäßiges Wechseln des Wassers wichtig. Verwende gefiltertes oder stilles Wasser, um Chlor- und Fluoridschäden zu vermeiden.
Düngung: Welche Nahrung ist die richtige?
Außen-Bambus:
Regelmäßige Düngung ist besonders in den Wachstumsmonaten (Frühjahr und Sommer) wichtig. Sie hilft dem Bambus, kräftig zu wachsen und sich nach dem Winter zu regenerieren.
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Empfohlener Dünger:
- Stickstoffreich: Fördert ein gesundes Wachstum.
- Organischer Dünger: Kuhdungpellets oder Kompost mit niedrigem Phosphatgehalt sind ideal.
- NPK-Regel: Dünger mit Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) versorgen die Pflanze optimal.
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Anwendung:
Düngen Sie 3–4 Mal pro Jahr. Je nach Größe der Pflanze reicht eine Handvoll bis zu einer Schaufel Dünger, der gleichmäßig zwischen den Halmen verteilt und mit Wasser bedeckt wird.
Innen-Bambus:
Lucky Bamboo benötigt keine Düngung, da er ausschließlich in Wasser und Kies wächst.
Blattläuse auf Bambus – Was tun?
Bambus ist eine robuste Pflanze, die selten von Schädlingen befallen wird. Gelegentlich können jedoch Blattläuse von umliegenden Pflanzen auf das Supergras überwandern, besonders wenn der Bambus durch Trockenheit oder unzureichende Pflege geschwächt ist.
Keine Panik: Blattläuse sind kein großes Problem
Blattläuse sind zwar lästig, richten aber keinen nachhaltigen Schaden am Bambus an. Durch gute Pflege und ausreichend Wasser verschwinden sie oft von selbst.
Schnelle Maßnahmen gegen Blattläuse
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Abspülen mit Wasser:
Ein kräftiger Wasserstrahl reicht in den meisten Fällen aus, um die Blattläuse zu entfernen. Alternativ können Sie den Bambus während eines Regenschauers eine Nacht draußen stehen lassen. -
Natürliche Feinde einsetzen:
- Marienkäfer: Diese nützlichen Insekten ernähren sich von Blattläusen und helfen auf natürliche Weise, den Befall zu bekämpfen.
- Florfliegen: Auch diese kleinen Helfer fressen die Schädlinge effektiv.
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Hausmittel:
- Eine Mischung aus Wasser und einem Spritzer Spülmittel kann ebenfalls helfen. Besprühen Sie die betroffenen Stellen vorsichtig, um die Läuse zu vertreiben.
Prävention ist die beste Pflege
Damit Ihr Bambus gesund bleibt und gar nicht erst von Blattläusen befallen wird:
- Sorgen Sie für ausreichend Wasser, vor allem im Sommer.
- Achten Sie auf eine ausgewogene Düngung, um die Pflanze zu stärken.
- Halten Sie den Bambus von stark befallenen Pflanzen fern.
Mit diesen Tipps bleibt der Bambus stark und widerstandsfähig gegen Blattläuse und andere kleine Schädlinge.
Gestalte nicht nur dein Heim mit Bambus, sondern auch deinen Alltag, zum Beispiel mit unseren Schneidebretter aus Bambus, oder unserem Toilettenpapier.
Quellen:
https://www.tum.de/aktuelles/alle-meldungen/pressemitteilungen/details/stadtbegruenung-nicht-nur-baeume-sind-wichtig?utm_source=chatgpt.com
https://www.climatepartner.com/de/wissen/insights/wie-bambus-die-ressourcen-schont-und-das-klima-schuetzt?utm_source=chatgpt.com
https://das-wissen.de/die-rolle-von-bambus-in-der-nachhaltigen-wirtschaft/
https://www.deutsches-ingenieurblatt.de/news/newsdetail/bambus-fuer-den-bau
https://www.innovations-report.de/sonderthemen/foerderungen-preise/bambus-gegen-globale-erwaermung-125897/